JMS PLAY!ground

Moderner & innovativer Musikunterricht

25. November 2019

Wir öffnen unsere Tore im März 2020

PLAY!ground

Für alle Interessierten: wir öffnen unsere Tore im März 2020 und werden bis dahin einige Versuchsballons steigen lassen. Für Informationen meldet euch gerne unter info@jms-playground.de.

Das Projekt „PLAY!ground“:

PLAY!ground ist ein Konzept für den Gruppenunterricht im Popularbereich. In den Fächern E-Gitarre, E-Bass, Keyboard und Schlagzeug werden die Schüler*innen dabei in Gleitzeit unterrichtet. Jeweils von 14.00 – 18.00 Uhr stehen Lehrkräfte bereit, von 18.00 – 19.00 Uhr finden Bandprojekte statt. Mehrere Nachmittage in der Woche stehen zur freien Verfügung. Gelernt wird gemeinsam und einzeln mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien und IPads unter Anleitung der Lehrkräfte. Dabei geben die Lehrkräfte den Schüler*innen Übeimpulse – im Zentrum steht aber das Lernen voneinander. Ziel ist eine breit angelegte Ausbildung im Popularbereich. Digital, partizipativ, sozial. Ermöglicht werden soll ein niederschwelliger Einstieg in die Musizierprozesse.

Im Mittelpunkt steht die natürliche Freude am Entdecken, am Herausfinden, am Nachmachen, am Entwickeln. Die Kinder und Jugendlichen sollen jene Basisfähigkeit erwerben und ausbilden, mit denen sie die Welt der Musik interpretieren können. Die Lehrerinnen und Lehrer werden dadurch entlastet und können sich intensiver der Betreuung der einzelnen Schüler*innen widmen. Durch die verlängerte Verweildauer in den Räumen der Musikschule und durch eine selbständige Erforschung der Möglichkeiten in und mit der Musik, verbunden mit Technik und pädagogischen Konzepten aus dem Alltag der Jugendlichen, verspricht das Konzept einen zusätzlichen Motivationsschub sich mit Musik auseinanderzusetzen und sich darin auszuleben.

Auf die Methode kommt es an

Selbstständig lernen im „PLAY!ground“ der Jugendmusikschule Steinlach.

An der Jugendmusikschule Steinlach geht im Frühjahr 2020 ein neues Konzept für den Unterricht im Popularbereich an den Start. „PLAY!ground“ verbindet eine etwas abgewandelte Montessori-Pädagogik mit verschiedenen digitalen Hilfsmitteln.

Silent-Instrumente: Die Sticks des Schlagzeugers klacken gut hörbar aufeinander. Doch mit dem Einsatz seiner Bandkollegen an E-Bass und E-Gitarren hört man erst einmal – nichts! Während die Schüler*innen ihre Instrumente bearbeiten, sind akustisch allenfalls ein leichtes Schrammeln von den Saiten der E-Gitarren und das dumpfe Ploppen der Schlegel auf die Gummi-Pads des E-Drum-Sets wahrnehmbar. Wenn man es den Musikern aber gleichtut und sich Kopfhörer über die Ohren streift, ist man plötzlich mittendrin im kräftigen Bandsound einer Rockformation, die ihre Musik einstudiert.

Die Lehrer klinken sich als Zuhörer ebenfalls mit Kopfhörern in die Probe ein und gebenTipps und Verbesserungsvorschläge. Die jungen Musiker stimmen sich vor allem aber untereinander ab, was noch besser werden muss und wie die Probe mit weiteren Titeln fortgesetzt wird.

„PLAY!ground“ ist für Bands und für jeden Einzelnen der Musiker auch der Ort, um das eigene Können am Instrument zu verbessern. Bandspiel und Instrumentalunterricht verbinden sich im „PLAY!ground“ zu einer Einheit, die ganz bewusst gefördert wird. Die Erfinder des neuen Angebots verstehen sich als Pioniere auf einem neuen Weg: weg vom herkömmlichen „Meisterunterricht“ an der Musikschule, hin zum Verständnis des Musikschullehrers als Lernbegleiter und musikalischer Ratgeber.

Die SchülerInnen wählen dabei ihre Lerninhalte weitgehend selbst. Der gewohnte Stundenplan von jeweils 30- oder 45-minütigem Einzelunterricht wird aufgelöst. Die SchülerInnen haben „PLAY!ground“ -Tage, sie können in Gleitzeit zum „PLAY!ground“ kommen und bestimmen ihre Aufenthaltsdauer selbst, also „individualisiertes Lernen im sozialen Kontext“.

Muttersprachliche Herangehensweise

Für den Unterricht an E-Gitarre und E-Bass finden die SchülerInnen im „PLAY!ground“ zahlreiche Instrumente und Übeplätze vor, an denen sie selbstständig arbeiten können. Die Lehrkräfte sind jederzeit ansprechbar, kontrollieren den Lernfortschritt, geben dabei Übeimpulse und Hilfestellungen, schlagen neue Lerninhalte vor. Das Erkenntnisinteresse der SchülerInnen steht aber immer im Vordergrund.

Ziel des „PLAY!ground“ ist eine breit angelegte musikalische Ausbildung im Popularbereich. Dabei setzten wir auf eine „muttersprachliche Herangehensweise. Die Musikschüler sollen Musik und Instrumente erlernen, wie ein Kind das Sprechen erlernt: nicht nach Lehrbuch, sondern durch Hören und Praxis, durch Neugierde, durch Begeisterung. Hierbei greifen wir auf Elemente der Montessori-Pädagogik zurück, eigene neue Unterrichtsmaterialien wurden entwickelt, die zum eigenständigen Entdecken einladen. Ausstattung und Infrastruktur des „ PLAY!ground“ folgen konsequent diesem pädagogischen Anspruch. Neben umfangreichen Materialkisten mit Lernblättern, Übekarten, Schaubildern und spielerischen Erklärelementen spielen digitale Hilfsmittel für die Lernumgebung eine wichtige Rolle.

Zwei Lehrer sind ständig vor Ort und für die SchülerInnen ansprechbar. Damit jeder ungestört an seinem Übeplatz eigenständig an seinen Aufgaben arbeiten kann, bedarf es technischer Unterstützung. Geübt wird mit Kopfhörern. Über sogenannte Session Mixer kann sich der Lehrer jederzeit einklinken und mithören, oder aber SchülerInnen können zusammen spielen, ohne dass die Umgebung gestört wird.

Vorreiter im Einsatz digitaler Hilfsmittel

Moderne Tablets ersetzen die klassischen Lehrbücher und Notensammlungen. Ausgewählte Apps stehen zur Verfügung. Die App Chordify zum Beispiel ermöglicht es, zu YouTube-Videos Akkordsymbole und Griffbilder mitlaufen zu lassen und damit in Echtzeit Liedbegleitung zu aktuellen Hits und zeitlosen Klassikern zu üben. Mit Guitar Pro steht eine umfangreiche Notenbibliothek zur Verfügung. Partituren, Einzelstimmen und Tabulatoren können als PDF gelesen und bearbeitet, zum Beispiel in alle Tonarten transponiert werden. Zum Abspielen von Songs bietet Anytune eine Vielzahl von Möglichkeiten an, die das Üben unterstützen. So können das Tempo verändert und die Tonhöhe angepasst, kurze Loops erstellt und einzelne Instrumente isoliert werden. Außerdem wird noch eine Drum-Machine-App als Metronom und Begleithilfe genutzt werden.

Mit den Tablets und Apps wird ein Lernumfeld geschaffen, in dem ein Schüler sich besonders nah an der Originalaufnahme mit den Songs beschäftigen und musikalisch üben kann. Die experimentierfreudige Atmosphäre lädt zum Singen ein. Dies passt zum ganzheitlichen Ansatz des „ PLAY!ground“: Die Beschäftigung mit Musik in all ihren Facetten steht im Vordergrund.

Digitale Technik im Dienste des Lernens

Aufgrund einer cleveren Vernetzung entstehen im Handumdrehen Mitschnitte von Übe-Sessions, die den SchülerInnen und ihren Eltern als Dokumentation per E-Mail nach Hause geschickt werden können, samt Notenmaterial für das weitere Üben. Die vorhandene Technik ist dabei niemals Selbstzweck, sondern die pädagogische Methode steht hierbei im Vordergrund. Es geht um eine neue Art zu lernen, nicht um neue Technik.

Erreicht werden soll eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer der SchülerInnen von etwa zwei Stunden und damit deutlich länger als beim herkömmlichen Unterricht. Und neben dem Hauptinstrument werden auch weitere Instrumente und die Stimme kennengelernt sowie Wissen über Musik im Allgemeinen vermittelt. Außerdem werden durch das gemeinsame Musizieren immer wieder Bands entstehen, die sich eigenen Songs widmen und die Bühnen und Probenräume außerhalb der Musikschule erobern.

Und auch für Kooperationsprojekte in Schulen kann das Projekt „ PLAY!ground“ exportiert werden: Ganztagsschüler*innen können unter Anleitung ihre freie Zeit am Nachmittag musikalisch verbringen.

Das Konzept für „PLAY!ground“ basiert auf einem Unterrichtskonzept der Musikschule Lahr (GrooveLab), welches dieses schon einige Jahre sehr erfolgreich einsetzt und uns bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite steht.